Über das "Warum" wird häufig viel diskutiert, ich frage: Warum? Ist das wirklich so wichtig? Wie das "Warum" sogar hinderlich werden kann, erzähle ich dir im Artikel.
Wann das Warum sogar hinderlich ist
Wenn du anfängst, an dir zu zweifeln, weil du denkst, dein Warum wäre nicht spektakulär genug.
Wenn du zu viel Zeit mit deinem Warum verbringst, anstelle einfach mal ins Tun zu kommen.
Wenn du anfängst dein Warum künstlich aufzublasen, nur damit es pompös genug klingt. (Das bist dann nicht du und dann bist du nicht authentisch.)
Warum das Warum im Offline-Unternehmen Niemanden interessiert
Ok, das klingt vielleicht etwas provokant. Trotzdem: Wir, in unserer Social-Media-Unternehmer-Blase, treffen fast täglich auf Beiträge zur Wichtigkeit des Warums. Da sich in der Online-Business-Welt relativ viele Anfänger tummeln, wird das natürlich aufgeschnappt und zum Teil direkt übernommen. Es ist auch ein Stück weit wichtig sich mit seinem Warum zu beschäftigen, aber aus meiner Sicht wird dieses Thema viel zu sehr aufgeblasen. Es gibt viel wichtigere unternehmerische Themen, mit denen man sich besser beschäftigen sollte.
In den beiden Unternehmen in deren Geschäftsführung ich von 2015 bis 2019 tätig war, stand das Warum nicht (mehr) auf der Agenda. Fragen nach dem Warum wurden simpel beantwortet:
„Weil es mir Spaß macht.“
„Weil ich es kann.“
„Weil es sich so ergeben hat.“
„Weil ich etwas Großes aufbauen will.“
Als ich 2019 in das Online-Business reinsprang, war die Frage nach dem Warum groß und traf bei mir ein wenig auf Unverständnis und Verwunderung. Ich sehe keinen Sinn darin immer wieder das eigene Warum zu hinterfragen. Es ist, als würde man ein Blumenbeet anlegen wollen und sich ständig darüber Gedanken machen, wie man die ersten Samen in die Erde kriegt. Ja, das Warum ist wichtig, aber es ist auch nur ein Teil des Ganzen.
Ein simples, ehrliches Warum wirkt stärker als ein aufgeputschtes
Dein Warum sollte (für dich) stark sein und dich antreiben, es muss nicht grandios sein.
Ich habe Spaß daran Unternehmen aufzubauen und ich liebe es Geschäfte zu machen. Kooperationen eingehen, Mitarbeiter einstellen, den Umsatz pushen. Was das angeht, bin ich wirklich einer der „schneller, höher, weiter“-Unternehmerinnen. Ja, das bin ich und es ist ein großer Teil meines Warums. Mit meinem Warum will ich nicht die Welt retten, Tausende Menschen heilen oder eine Revolution starten. Und weißt du was? Ich finde das gut so!
Das eigentliche Ziel hinter dem Warum
Dein Warum soll dir ein Ziel vor Augen führen, für das es sich lohnt zu arbeiten und die persönlichen Grenzen immer wieder zu überschreiten. Es hilft dir zu fokussieren, denn dein Warum hat auch viel mit deinen unternehmerischen Zielen zu tun.
Was willst du erreichen?
Wofür machst du das eigentlich alles?
Wann das Warum hilfreich sein kann zu ergründen
Mit der Frage nach deinem Warum kannst du dir darüber im Klaren werden, welche Ziele du wirklich und unbewusst verfolgst. Da legst du keinen Fokus darauf, wenn dein Geschäft brummt, sondern wenn dein Online-Business gar nicht zum Laufen kommt. Du keine Kunden hast und keine Interessenten gewinnst. Hinterfrage also: Warum tue ich was ich tue? Was ist das wahre Ziel dahinter? Das ist gar nicht so leicht herauszufinden! Sei ehrlich zu dir und beantworte die Frage gern für dich schreibend.
Dabei könnte herauskommen:
Dass du deine weibliche Seite nicht lebst und versuchst das mit deinem Business auszuleben.
Dass du dir Prestige wünschst und dich danach sehnst.
Dass du aus deinem Alltag flüchten möchtest und dich hinter deinem Projekt „Online-Business“ versteckst.
Wenn das deine wahren Hintergründe sind, dann ist geschäftlicher Erfolg schwierig und dein Online-Business ist hart gesagt nur ein teures Hobby.
Das Warum eines Unternehmers sollte immer lauten: Geld verdienen: Umsatz erzielen und Gewinne steigern. Wozu sollte man sonst dieses unternehmerische Risiko eingehen und gründen? Wenn dieses Ziel nicht dahintersteht, dann kann man auch gleich am Angestelltendasein festhalten.
Auch persönliche Verstrickungen, im Bezug auf dein Produkt, sollten keine Rolle spielen. Wenn ein Produkt nicht funktioniert, also du damit nicht genug Umsatz machst, ergründe woran das liegt und dann optimiere es oder streiche es. Behalte jene Produkte, die gut funktionieren. Halte nicht an etwas fest, dass auf dem Markt keinen Bestand hat oder eigentlich nicht zu dir passt. Und wieder sage ich hier: Sei ehrlich zu dir selbst.
Wichtig ist, dass du dein Warum als deinen Motor erkennst. Es sollte stark sein, muss aber nicht revolutionär sein. Es sollte zu dir, deinen Wünschen und Zielen passen.
Hier eine Liste mit simplen Warums:
Geld verdienen
Persönliche Freiheit
Meinen eigenen Weg gehen
Unabhängigkeit und Eigenständigkeit
Auf eigenen Füßen stehen können
Also befreie dich von dem Druck ein weltbewegendes Warum haben zu müssen und fokussiere dich auf das Wesentliche.
P.S.: Dein Warum kannst du übrigens - egal wie (un)spektakulär es ist - hervorragend für dein Storytelling und Storyselling nutzen. Dazu schreibe ich demnächst einen Blogbeitrag.
Ich wünsche dir dabei gutes Gelingen und hervorragende Geschäfte!
Deine Jennifer
Die Erfolgsmanagerin
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